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So k\u00f6nnte die Pandemie den k\u00fcnftigen Flugverkehr ver\u00e4ndern<\/strong><\/p>\n

Von Jean-Pierre Schiltknecht<\/p>\n

Das Gesch\u00e4ftsmodell der Swiss basiert darauf, die zur Auslastung ihrer stark \u00fcberdimensionierten Langstreckenflotte fehlenden Lokalpassagiere als Umsteigepassagiere aus ganz Europa zu Dumpingpreisen nach Z\u00fcrich zu holen. Die Swiss leistet sich mit 31\u00a0Grosstransportern\u00a0das unberechenbar hohe Risiko einer pro Kopf der Bev\u00f6lkerung dreimal gr\u00f6sseren Langstreckenflotte als diejenige der Lufthansa und ist damit sehr wohl mitverantwortlich an ihrer Krisensituation, wie damals die Swissair mit ihrer Hunter-Strategie.<\/p>\n

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Vorteile kleinerer Maschinen<\/strong><\/p>\n

Mit der Entwicklung des Airbus\u00a0A321\u00a0XLR\u00a0(Extra Long Range) er\u00f6ffnen sich f\u00fcr die Swiss und den in vielen Belangen \u00fcberlasteten Flughafenbetrieb Z\u00fcrich ganz neue M\u00f6glichkeiten, den bisherigen betrieblichen und\u00a0bev\u00f6lkerungsrelevanten\u00a0Problemen erfolgversprechend zu begegnen. Dauerthemen wie Versp\u00e4tungen, Sicherheit, Spitzenkapazit\u00e4t, ZFI, L\u00e4rmschutz, Flugrouten und Pistenwechsel k\u00f6nnten effizient und nachhaltig entsch\u00e4rft werden.<\/p>\n

Die Vorteile des Einsatzes kleinerer Langstreckenmaschinen f\u00fcr die Bed\u00fcrfnisse der Schweiz sind einleuchtend und vielversprechend: Erstens kann die internationale Anbindung der Schweiz gem\u00e4ss Vorgaben des Lupo-16-Berichtes gew\u00e4hrleistet und massgeschneidert werden, ohne einschneidende Abh\u00e4ngigkeit von Umsteigepassagieren. Zweitens werden der Zubringerverkehr und damit die Anzahl Flugbewegungen eingegrenzt, was auch die Schweizer Klimabilanz verbessert und die Pandemie-Verbreitung in die Schweiz reduziert. Drittens w\u00fcrden viele Faktoren das bisherige\u00a0Versp\u00e4tungspotenzialabbauen helfen: Ein am Heimmarkt orientierter\u00a0Direktflugbetrieb\u00a0ohne massgeblichen\u00a0Umsteigeanteil\u00a0h\u00e4tte keine Anschlussprobleme zu bew\u00e4ltigen. Die sechs durch das Umsteigen bedingten An- und\u00a0Abflugwellen\u00a0in Z\u00fcrich mit einer immer h\u00f6heren geforderten Bewegungs-Spitzenkapazit\u00e4t w\u00e4ren obsolet. Bei gleichm\u00e4ssiger Verteilung der Fl\u00fcge auf die 17 Stunden Betriebsdauer reduziert sich die ben\u00f6tigte Stundenkapazit\u00e4t; damit st\u00fcnden pro Slot l\u00e4ngere\u00a0Zeitreserven zur Verf\u00fcgung, und die bestehende Infrastruktur des Flughafens w\u00fcrde auf Jahrzehnte hinaus gen\u00fcgen.\u00a0Viertens h\u00e4tten die markant kleinere L\u00e4rmemission an der Quelle und der Wegfall vieler Zubringerfl\u00fcge entscheidenden Einfluss auf die Reduktion des umstrittenen ZFI-Wertes (Z\u00fcrcher Flugl\u00e4rm-Index).<\/p>\n

Ohne Hub-Zwang er\u00f6ffnen die technischen Fortschritte im Flugzeugbau dem Flughafen Z\u00fcrich und der Swiss somit die M\u00f6glichkeit, erstmals die im bundesr\u00e4tlichen Lupo-16-Bericht f\u00fcr die Wirtschaft geforderte internationale Verkehrsanbindung des schweizerischen Luftverkehrs und die Bed\u00fcrfnisse der Bev\u00f6lkerung nach Erhalt ihrer Lebensqualit\u00e4t auf einen Nenner zu bringen. Im Klartext heisst dies: Die Swiss passt ihre Langstrecken-Flottenpolitik an, hin zu kleineren Maschinen f\u00fcr Langstrecken-Direktflug-Verbindungen ohne Umsteigepassagiere. Die Swiss m\u00fcsste dazu ihren Bestand an \u00fcbergrossen Langstreckenflugzeugen (A330\/A340\/B777) zur\u00fcckfahren auf eine Zahl, welche die Hauptverbindungen ben\u00f6tigen, die heute schon ausschliesslich mit lokalen Passagieren gef\u00fcllt werden k\u00f6nnen. Im Gegenzug braucht es Neuanschaffungen bzw.\u00a0Umbestellungen\u00a0hin zum kleineren\u00a0Langstreckentyp\u00a0A321\u00a0XLR.<\/p>\n

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Keine Pflicht zum Hub<\/strong><\/p>\n

In der Flughafenkonzession 2001\u20132051 sucht man vergeblich nach einer verpflichtenden Auflage zum Betrieb des Flughafens als Hub. Der Flughafenchef Stephan Widrig bekennt heute, dass es nicht das Ziel sei, m\u00f6glichst viele Transferpassagiere durch den Flughafen zu schleusen. Eine repr\u00e4sentative Studie der Universit\u00e4t St.\u2005Gallen stellt sogar fest, dass die Luftfahrt mehrheitlich nicht als eine der wichtigsten Triebfedern f\u00fcr die Wettbewerbsf\u00e4higkeit angesehen wird.<\/p>\n

Eine infolge Insolvenz von der Schweiz \u00fcbernommene Swiss h\u00e4tte bei der Ausrichtung auf eine effiziente\u00a0Direktflugstrategie\u00a0gute Chancen, als nationale Fluggesellschaft, unabh\u00e4ngig von der Einbindung in den Lufthansa-Konzern, erfolgreich und nachhaltig die internationale Anbindung der Schweiz zu gew\u00e4hrleisten. In Zeiten der Pandemie und der Problematik der Abstandsregeln an Bord der Swiss sollte Gigantismus im Luftverkehr dank Steuerbefreiung und Hub-Betrieb nicht mehr sakrosankt sein.<\/p>\n

Jean-Pierre Schiltknecht,\u00a0Ingenieur, war fr\u00fcher KMU-Unternehmer und Spezialist f\u00fcr Luftverkehr der Stiftung gegen Flugl\u00e4rm.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Die Covid-19-Krise legt bereits vorhandene Strukturprobleme bei der Swiss offen: enorme \u00dcberkapazit\u00e4ten, keine kostendeckenden Preise und keine Reserven.<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":2491,"comment_status":"closed","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_mi_skip_tracking":false,"_monsterinsights_sitenote_active":false,"_monsterinsights_sitenote_note":"","_monsterinsights_sitenote_category":0,"footnotes":""},"categories":[8],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.stiftungfluglaerm.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2478"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.stiftungfluglaerm.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.stiftungfluglaerm.ch\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.stiftungfluglaerm.ch\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.stiftungfluglaerm.ch\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=2478"}],"version-history":[{"count":5,"href":"https:\/\/www.stiftungfluglaerm.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2478\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":2488,"href":"https:\/\/www.stiftungfluglaerm.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/2478\/revisions\/2488"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.stiftungfluglaerm.ch\/wp-json\/wp\/v2\/media\/2491"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.stiftungfluglaerm.ch\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=2478"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.stiftungfluglaerm.ch\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=2478"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.stiftungfluglaerm.ch\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=2478"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}