Ein Schritt vorwärts für den Klimaschutz

Für die Koalition Luftverkehr Umwelt und Gesundheit (KLUG) ist das neue CO 2 Gesetz mit der vorgesehen Flugticketabgabe ein wichtiger Schritt in Richtung eines wirksameren Klimaschutzes im Luftfahrtbereich.
Die KLUG unterstützt das neue CO 2 Gesetz, das vom Parlament verabschiedet worden ist. Für Priska Seiler Graf, Co Präsidentin der KLUG, ist «die Einführung einer Lenkungsabgabe auf Flugtickets eine wichtige Massnahme, um den Flugverkehr mit unseren Klimazielen in Einklang zu bringen».
Auf Flugtickets wird je nach zurückgelegter Distanz und Buchungsklasse eine Lenkungsabgabe von 30 bis 120 Franken erhoben. Ebenso ist eine Abgabe zwischen 500 und 3000 Franken für private Luftfahrzeuge mit einer höchstzulässigen Startmasse von über 5700 kg vorgesehen.
Die im neuen CO 2 Gesetz verankerte Flugticketabgabe weist mehrere wichtige Vorteile auf:
– Sie stärkt das Verursacherprinzip: Der internationale Flugverkehr muss weder eine Treibstoffsteuer noch die Mehrwertsteuer oder eine CO 2 Abgabe bezahlen. Entsprechend sind die Flugpreise künstlich tief, obwohl der Flugverkehr für 20% der menschengemachten Klimaveränderungen in der Schweiz verantwortlich1 ist und viele schädliche Folgen auf die Bevölkerung rund um die Flughäfen hat. Mit der Flugticketabgabe kann ein Teil dieser schädlichen Auswirkungen im Flugpreis berücksichtigt werden.

  • Sie ist für die Mehrheit der Bevölkerung finanziell vorteilhaft: Mehr als die Hälfte des Ertrags aus der Abgabe wird an die Bevölkerung zurückverteilt. Da nur eine Minderheit der Bevölkerung häufig das Flugzeug nimmt, gehört mit dieser Verteilung eine Mehrheit zu den Gewinnern2.
  • Sie unterstützt nachhaltigere Alternativen: Etwas weniger als die Hälfte des Ertrags geht in einen Klimafonds, der unter anderem die Förderung des grenzüberschreitenden Zugverkehrs inklusive Nachtzüge unterstützen wird. 2019 hatten 80% der Passagiere in der Schweiz ein Endreiseziel in Europa. Bei einem grossen Teil dieser Passagiere wäre eine Verlagerung auf nachhaltigere Transportarten möglich.
  • Sie verstärkt die Transparenz der Flugverkehrsemissionen: In Zukunft müssen die Flugangebote die vom jeweiligen Flug verursachten Emissionen in CO 2 Äquivalenten angeben.

Diese Flugticketabgabe ist sicher nicht perfekt die Obergrenze ist nicht hoch genug und Transfer
und Transitpassagieren sind derzeit von der Abgabe befreit ––, dennoch stellt sie ein gutes Instrument dar, um das Wachstum der Flugverkehrsemissionen zu bremsen.
Es braucht aber weitere Massnahmen, um die Klimawirkung der Flugbranche nachhaltig zu reduzieren. Wir können die im Pariser Klimaabkommen festgelegten Klimaziele nur erreichen, wenn der Flugverkehr nicht zum Vor COVID Wachstum zurückkehrt.
1 Treibhausgasinventar 2018: berechnet mit einem RFI Faktor von 2 um die Nicht CO2 Emissionen zu berücksichtigen
2 Sotomo Grundlagenstudie Flugticketabgabe Schweiz

Zusätzliche Informationen:

  • Priska Seiler Graf, Co–Präsidentin KLUG, 076 571 06 48
  • Lisa Mazzone, Co–Präsidentin KLUG, 077 404 16 08Koalition KLUG
    KLUG vereint 27 Schweizer Organisationen, die sich für eine Reduktion der durch den Luftverkehr verursachten Emissionen von Treibhausgasen, Luftschadstoffen und Lärm einsetzen.
    – ACG Association Climat Genève
    – AEFU Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz
    – ARAG Association des Riverains de l’Aéroport de Genève
    – ATCR–AIG Association transfrontalière des communes riveraines de l’aéroport internationale de Genève
    – CARPE Coordination régionale pour un aéroport urbain, respectueux de la population et de l’environnement
    – Casafair
    – Dachverband Fluglärmschutz
    – FAIR in AIR
    – Fluglärmsolidarität
    – Greenpeace
    – IG pro zürich 12
    – IG Zivilflugplatz Dübendorf NEIN
    – IGF — Alpenregion
    – Lärmliga Schweiz
    – Ökostadt Basel
    – oeku Kirche und Umwelt
    – Schutzverband der Bevölkerung um den Flughafen Basel Mülhausen
    – Schutzverband der Bevölkerung um den Flughafen Zürich
    – SES Schweizerische Energie–Stiftung
    – SSF Schweizerischer Schutzverband gegen Flugemissionen
    – Stiftung gegen Fluglärm
    – umverkehR
    – VeFeF Vereinigung für erträglichen Flugverkehr
    – VFSN Verein Flugschneise Süd — NEIN
    – VgF Vereinigung gegen Fluglärm
    – VCS Verkehrs–Club der Schweiz
    – WWF

Medienmitteilung (PDF)