Südstarts bedrohen die Gemeinden

Der Absturz des türkischen Transportflugzeugs über einem kirgisischen Dorf in Flughafennähe, wo schon über 30 Tote zu verzeichnen sind, macht deutlich, wie gefährdet die Einwohner der Zürcher Gemeinden sind.

Die Stiftung gegen Fluglärm, Zürich, verlangt mehr Sicherheit für die rund 300‘000 Flughafenanlieger rund um Kloten. „Schon die Südlandungen sind eine grosse ungesetzliche Belastung für die Flughafenanlieger“, sagt Adolf Spörri, Präsident der Stiftung gegen Fluglärm, „mit der Einführung der Südstarts wächst das Unfallpotential überproportional.“

90% aller Flugunfälle geschehen bei Starts oder Landungen. Die Statistik der Flugunfälle in der Schweiz verzeichnet in den vergangenen sechzig Jahren (1956-2016) insgesamt zehn Vorfälle mit Todesopfern auf oder in unmittelbarer Nähe des Flughafens Kloten. Obwohl nun seit 15 Jahren ausser „Beinahe-Kollisionen“ nichts Zählbares mehr vorkam, sind weitere Unfälle mit Todesfolge nicht auszuschliessen. Auch vom 18.01.1971 bis zum 11.04.1990 vergingen über 19 Jahre ohne Zwischenfall.

„Auch in Zürich kann es wieder zu einem Schwarzen Schwan kommen“, sagt Adolf Spörri, „einem unerwarteten Unfall mit erheblichen Schäden an Menschen und Gut.“ Die Stiftung gegen Fluglärm setzt sich daher für einen bescheideneren Flughafen Kloten ein. Die Südlandungen über das am dichtesten besiedelte Gebiet der Schweiz seien wieder abzuschaffen. Die geplanten Südstarts seien eine staatliche Verantwortungslosigkeit gegenüber den Menschen, deren Leben wie Besitz um des Wirtschaftswachstums willen aufs Spiel gesetzt werde.