Der Pfannenstiel wird ärmer

Im ganzen Kanton Zürich sind die Preise von Wohnimmobilien in den letzten zehn Jahren bedeutend angestiegen. Einzige Aus-nahme ist die Region Pfannenstiel im Süden von Zürich, wo die Immobilienpreise in den letzten fünf Jahren lediglich um zwei Prozent zugenommen haben.

Diese Auswertung des Statistischen Amtes des Kantons Zürich ist nach Ansicht der Stiftung gegen Fluglärm, Zürich, der bisher beste Beweis dafür, dass die über dem Pfannenstiel seit 14 Jahren vorgenommenen Südlandungen jetzt zunehmend zu grossen Wertverlusten bei Immobilien führen.

„In den ersten Jahren haben die Menschen im Süden Zürichs noch gehofft, die Lan-dungen vom Süden her würden bald wieder aufgehoben. Jetzt verfliegt diese Hoff-nung“, sagt Adolf Spörri, Präsident der Stiftung gegen Fluglärm. Und fährt fort: „Immer haben uns die Regierungsräte und andere Politiker versprochen, sie würden sich für die betroffene Bevölkerung einsetzen. Das ist nicht erfolgt.“

Spörri rechnet mit weiteren Einbrüchen der Haus- und Wohnungspreise im Süden Zürichs. Die in ca. fünf Jahren bevorstehenden Südstarts seien bedeutend lärmiger als die heutigen Südlandungen. Von Dübendorf über Gockhausen, Zollikerberg, Zumikon und Egg werde ein Lärmteppich gelegt, der die Umwelt erheblich beein-trächtige.
Spörri: „Wirtschaft und Politik haben sich zum Vorteil des Flughafens und der Deut-schen Lufthansa mit ihren Schweizer Töchtern gegen 300 000 Menschen rund um den Flughafen verbündet.“ Er sieht Lärm-, Gesundheits- und Umweltschäden in noch grösserem Umfang auf die Gemeinden rund um den Flughafen zukommen und for-dert: „Alle Fluglärmgegner müssen nun zeigen, dass es ihnen ernst ist mit dem Kampf nicht gegen den Landesflughafen, der Kloten einmal war, sondern gegen den internationalen Hub des deutschen Luftfahrtkonzerns Deutsche Lufthansa.“