Keine Staatshilfe für die Swiss

Es gib keinen Grund für den Bundesrat oder die Schweizer Behörden, die Fluggesellschaft Swiss mit zusätzlichen finanziellen und anderen Hilfen zu unterstützen. Als reichste Tochtergesellschaft des deutschen Lufthansa-Konzerns hat sie alle Möglichkeiten, sich über die Banken zu finanzieren. Wichtiger sei es, zehntausenden von Schweizer KMU und Gewerbebetriebe zu helfen, die in ihrer Existenz ernsthaft gefährdet sind.

Die Auffassung vertritt Adolf Spörri, der Präsident der Stiftung gegen Fluglärm. Spörri: „Die Swiss ist ein global vernetztes Unternehmen, das auf dem Flughafen Zürich einen regen Umsteigeverkehr betreibt, welcher der Schweiz kaum nützt. 20-30% der Passagiere in Kloten kommen aus Süddeutschland, die wir als Schweizer nicht subventionieren müssen.“
„Die Swiss ist eine deutsche Fluggesellschaft, auch wenn sie den Firmensitz in Basel hat. Die Berufung auf den Sitz ist unter den gegebenen Umständen formalistisch und nicht akzeptabel“, sagt Spörri. Die Geschäftsleitung der Swiss befinde ich vollumfänglich in deutschen Händen. Wichtige Entscheide werden nicht in Basel, sondern am Konzernsitz der Deutschen Lufthansa in Frankfurt gefällt.
Eine staatliche Hilfe der Schweiz sei aus diesen Umständen nicht diskutabel, es sei denn, die einseitig durch Deutschland verfügten Flugbeschränkungen in Zürich werden ab sofort und definitiv aufgehoben.

Die Swiss, so Spörri, habe mit Sicherheit einen beachtlichen Anteil an der masslosen Ausbauplanung der Flughafen Zürich AG, wonach man 2030 in Zürich 50 Millionen Passagiere abfertigen wolle. Als Rechtfertigung diene eine „nachfrageorientierte Planung“. Die Nachfrage schaffe die Lufthansa/Swiss mit immer mehr Billigflügen selber. Die Folge seien tiefere Margen und Gewinne, weshalb man die Flugbegleiter sehr schlecht bezahle.
Es sei auch nicht einzusehen, dass die Schweiz ein derartiges Geschäftssystem unterstütze, das Piloten und Flugbegleiter täglich aus dem Ausland, vor allem Deutschland, einfliege. Der Schweiz entstehe daraus kein Mehrwert.
Die für die schweizerische Wirtschaft wichtigen Flüge machen nur 20-25% aller Flugbewegungen aus. Alles andere sei Ferien- und Vergnügungsfliegerei, die im Zeitalter des Kampfes gegen CO2 ohnehin reduziert werden müsste. Insbesondere dieser Teil des Swiss-Angebots sei nun eingebrochen.
Spörri: „Vor allem muss die Swiss nun einmal die Karten auf den Tisch legen: Welche Flüge von und nach Kloten sind wirklich wichtig und gut gebucht? Welche anderen Destinationen dienen nur dazu, die Slots in Kloten zu blockieren? Wie viele Flugpassagiere aus Deutschland sind mit der Swiss unterwegs? Wohin gegen die jährlichen Gewinne von hunderten von Millionen Franken?

Erst wenn diese Fragen beantwortet und die deutschen Restriktionen beseitigt sind, können Schweizer Behörden entscheiden, ob die Swiss wirklich eine Swiss ist oder eine Lufthansa mit einem Schweizer Kreuz – die dann vielleicht doch Hilfe verdient.

Deutschland blockiert medizinische Güter und lässt infizierte Reisegäste in die Schweiz

Deutschland blockiert aktuell medizinische Lieferungen aus Drittstaaten wie China, die für die Schweizer Gesundheitsindustrie gedacht sind. Offenbar liegen die Nerven blank in der Politik, sodass nicht einmal der notwendige Güterverkehr in die Schweiz zugelassen wird.
Es ist schlichtweg skandalös, dass die Swiss Airline, die Tochtergesellschaft der deutschen Lufthansa Group, weiterhin Gäste aus Risikoländern von und nach Zürich fliegen lässt. Unter den Reisenden sind viele Touristen aus dem süddeutschen Raum wie Baden-Württemberg, dem Bundesland, das vom Coronavirus am stärksten befallenen ist. „Bisher scheint das noch keinem unserer Bundesräte aufgefallen zu sein, dass Deutschland, trotz Sperrung der medizinischen Güter für die Schweiz, ihre Fluggäste aus Südeuropa und anderen Destinationen bei uns in Zürich Kloten weiterhin und ungehemmt ab- und anreisen lässt“, so Adolf Spörri, Präsident der Stiftung gegen Fluglärm.
Grenzen im Tessin bald zu – Fluggrenzen weit offen
Auf wachsenden Druck der Bevölkerung hat Bundesrat Alain Berset nun doch eingelenkt und vorläufig 9 Grenzübergänge im Tessin geschlossen. „Der Bundesrat vergisst eindeutig die vielen Flugpassagiere in Zürich, die aus und in vom Virus befallene Länder reisen. Das ist in höchstem Masse inkonsequent und gefährlich. Risikovermindertes Verhalten gilt offensichtlich nicht für den Flughafen Kloten“, so Adolf Spörri weiter.
Sind menschliche Virenträger heute weniger gefährlich als Güter, die der medizinischen Prävention dienen?

Ankommenden Flugpassagieren die Temperatur messen

Eine strenge Kontrolle der in der Schweiz ankommenden Flugpassagiere und Crews verlangt die in Zürich ansässige Stiftung gegen Fluglärm. Die offenen Flughäfen seien ein Einfallstor in die Schweiz für die Coronavirus-Epidemie. Vor allem die Deutsche Lufthansa und deren Schweizer Tochter Swiss, die den grössten Anteil der Flüge in Zürich ausmachen, seien nun dringend anzuhalten, die Zahl ihrer Landungen in der Schweiz einzuschränken.

„Von den rund fünf Millionen Passagieren monatlich, die über Zürich, Basel und Genf fliegen, sind ein Drittel Umsteigepassagiere, welche zum Füllen der Flugzeuge über die Schweiz geführt werden“, sagt Adolf Spörri, Präsident der Stiftung gegen Fluglärm. Dies stellt eine drastische und bewusst in Kauf genommene Erhöhung der Risiken einer Ansteckung mit dem Coronavirus dar. Diesen Risiken dürfe man die Schweizer Bevölkerung und Wirtschaft nicht länger aussetzen.
Der Stiftung ist bewusst, dass gerade die in Zürich dominierende Deutsche Lufthansa/Swiss mit den Mitteln des Lobbyings in Bern alles tut, um weitere Einschränkungen zu verhindern. „Jetzt, wo auch in Deutschland die Epidemie-Kontrollen schärfer angewendet werden, darf
gerade der Flughafen Zürich nicht zu einem Ausweichflughafen für die deutsche Fluggesellschaft werden“, so Spörri.
Jean-Pierre Schiltknecht, Flugfachmann der Stiftung, sagt: „Passagiere und Crew sitzen oft stundenlang sehr eng nebeneinander. Die Gefahr einer Ansteckung ist riesig. Das entspricht nicht den Empfehlungen der WHO, die das Corona-Risiko als „sehr hoch“ bezeichnet.“ Seitens der Weltgesundheitsorganisation wird empfohlen, zwischenmenschliche Kontakte auf maximal 15 Minuten einzuschränken und Abstände von weniger als zwei Meter zu vermeiden.
Dazu Jean-Pierre Schiltknecht: „Das ist, wie jeder weiss, im Flugzeug unmöglich. Eine Temperaturmessung bei Passagieren und Crew gleich nach der Landung, bevor sich die Fluggemeinschaft auflöst, ist die einzige Möglichkeit, bei einem Verdachtsfall mittels Quarantäne eine mögliche Weiterverbreitung durch den Luftverkehr zu verhindern.“
In der Öffentlichkeit fehlt das Bewusstsein für dieses Grossrisiko, weil weder das BAG noch die Schweizer Medien dies thematisiert haben. „Die Versuche von uns, in der letzten „Arena“ des Schweizer Fernsehens das Thema auf den Bildschirm zu bringen, wurde von der Programmleitung abgelehnt“, so Jean-Pierre Schiltknecht. In der «Arena» wurde der Risikofaktor Luftfahrt mit keinem Wort erwähnt.
Dies ist umso unverständlicher, so die Stiftung, wenn im gleichen Kontext in der Schweiz traditionelle Grossanlässe wie der Engadiner Skimarathon oder die Basler Fasnacht abgesagt werden, dazu hunderte weitere Veranstaltungen.
Jean-Pierre Schiltknecht: „Die Bevölkerung hat ein Recht darauf, unvoreingenommen und ohne Rücksicht auf wirtschaftliche Verflechtungen über alle Risiken objektiv informiert zu werden. Das ist derzeit nicht der Fall.“

Stiftung gegen Fluglärm feiert Sieg

Die Stiftung gegen Fluglärm ist glücklich über den heutigen Entscheid des Nationalrats, eine Flugticketabgabe einführen zu wollen. Im Nationalrat fiel der Entscheid klar mit 112 zu 61 Stimmen bei 10 Enthaltungen. „Dieses klare Votum im Nationalrat ist auch für unsere Stiftung ein grosser Erfolg, weil wir uns seit Jahren für mehr Kostenwahrheit im Flugverkehr einsetzen“, sagt Adolf Spörri, Präsident der Stiftung gegen Fluglärm. Spörri betont: „Die von der Umweltkommission im Ständerat vorgeschlagenen CHF 30 – 120 sind ein moderater Aufschlag, der die Bevölkerung weiter sensibilisieren wird. Jetzt gilt es, die Diskussion zum CO2-Gesetz aufmerksam abzuwarten.“

Die Lärmbelastung rund um den Flughafen Zürich nimmt stetig zu, was für 300‘000 Bewohner schwer zu ertragen ist. Mit den Einnahmen aus der Flugticketabgabe könnten Massnahmen zur Senkung des CO2-Ausstosses mitfinanziert werden, was wir natürlich sehr begrüssen“, sagt Adolf Spörri,. Diese Entscheidung ist ein erster Zwischenschritt, löst aber mittel bis langfristig nicht die bestehenden Probleme. Spörri meint weiter: „Die Flüge sind und bleiben viel zu billig, gerade wenn es um die europäischen Strecken geht. Hier würden wir uns eine deutliche Verteuerung der Preise wünschen, damit die Menschen bewusster reisen und damit auch die Umwelt weniger belasten.“ Die Zürcher Stiftung setzt sich seit bald 20 Jahren mit den Folgen des ungebremsten Flugverkehrs für die Gesundheit der Bevölkerung und die Umwelt auseinander und informiert darüber. Regelmässig klärt sie die Schweizer Bevölkerung über die damit verbundenen Risiken auf, die heute sichtbar sind und sich bei einer unkontrollierten Expansion in Kloten weiter verstärken werden. Der Präsident ist erfreut über die angekündigten Vorstösse, welche die Schweizer Politik rund um die Diskussion zu CO2-Abgaben bei Ticketpreisen ankündigt.

„Endlich kommen wir damit der längst geforderten Kostenwahrheit einen wichtigen Schritt näher“, unterstreicht Adolf Spörri.

Parlamentarier sollen Stellung beziehen in Sachen Fluglärm und Klimaschutz

Mehr Fluglärm oder weniger Wirtschaftswachstum? Vor diese Frage stellt die Stiftung gegen Fluglärm, Zürich, den kantonalen Parteizentralen, Politikerinnen und Politiker in einer Umfrage, die Ende September abgeschlossen werden soll. Die Ergebnisse sollen Anfang Oktober, rechtzeitig vor dem Wahltermin vom 20. Oktober, bekannt gegeben werden.

Adolf Spörri, Präsident der Stiftung gegen Fluglärm, die sich seit über 20 Jahren gegen Lärm-, Gesundheits- und Umweltschäden einsetzt, die vom Luftverkehr über Zürich und seinen Nachbarkantonen verursacht werden, sagt: „Wir brauchen gerade in den kommenden vier Jahre Politiker, auf die auch in Sachen Umwelt Verlass ist.“
Die neben den ungesetzlichen Südanflügen drohenden Südstarts haben jetzt schon rund um Kloten zu erheblichen sozialen Veränderungen geführt. In direkter Flughafennähe siedeln sich vor allem Kurzaufenthalter und einkommensschwache Personen und Familien an. In beliebten Wohnorten wie beispielsweise Gockhausen werden wegen des Fluglärms keine Einfamilienhäuser mehr gebaut, sondern nur noch Mietwohnungen. Die Gemeinden vom Zollikerberg über Zumikon bis zur Forch verlieren ihre einstige wohlhabende Bevölkerungsschicht, die abwandert, zugunsten einer meist ärmeren Gesellschaft, welche die Stadtnähe sucht.

Adolf Spörri: „Wir zerstören mit dem übertriebenen und umweltschädlichen Flugverkehr unsere eigene Umwelt. Die Schweizer Medien protestieren gegen Waldbrände in Brasilien, während vor ihren eigenen Augen die Wohn- und Erholungslandschaft der Konsumwirtschaft zum Opfer fällt.“

Flugticketabgabe stoppt Flugexzess

Die von der Umweltkommission des Ständerates weiter geforderte Einführung einer abgestuften Ticketabgabe auf Flugreisen ist ein mutiger Schritt mit Symbolcharakter. Der Flugverkehr soll damit reduziert und der Ausstoss von CO2 gesenkt werden. Ab 2020 ist die Schweiz auch beim EU-Emissionshandel dabei, der die EU-Klimaziele verfolgt. „Wir begrüssen das politische Engagement und das erstarkende Umweltbewusstsein in der Bevölkerung, welches durch unermüdliche Proteste zum Eingreifen der Politik geführt hat“, sagt Adolf Spörri, Präsident der Stiftung gegen Fluglärm.

Die Zürcher Stiftung setzt sich seit bald 20 Jahren mit den Folgen des ungebremsten Flugverkehrs für die Gesundheit der Bevölkerung und die Umwelt auseinander und informiert darüber. Regelmässig klärt sie die Schweizer Bevölkerung über die damit verbundenen Risiken auf, die heute sichtbar sind und sich bei einer unkontrollierten Expansion in Kloten weiter verstärken werden. Der Präsident ist erfreut über die ange-kündigten Vorstösse, welche die Schweizer Politik rund um die Diskussion zu CO2-Abgaben bei Ticketpreisen ankündigt. „Endlich kommen wir damit der längst geforder-ten Kostenwahrheit einen wichtigen Schritt näher“, unterstreicht Adolf Spörri.

„Eine Erhöhung der Ticketpreise mithilfe einer CO2-Abgabe ist der erste Schritt, weil dadurch die Freizeit- und Wochenendflüge eingedämmt werden, die in den letzten Jahren wegen immer billigeren Preisen beinahe ungebremst zugenommen haben“, sagt Spörri.

Adolf Spörri betont weiter: „Mit einer Änderung der Preispolitik im Flugverkehr kann die Schweiz dem chronischen Missstand im Flugverkehr einen griffigen Riegel vorschie-ben. Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Belastung unserer Umwelt und Ge-sundheit ist dies schlicht unsere Pflicht gegenüber kommender Generationen. Der Schweiz kommt auch eine Vorreiter- und Vorbildfunktion zu, welche sich auf andere Länder auswirken wird.“

Lufthansa zockt Schweizer Kunden ab

Die Rückkehr des Flughafens Zürich zu einem echten Landesflughafen der Schweiz, wie er vor achtzig Jahren geplant wurde, ist aus ökologischen, gesundheitlichen und sozialen Gründen (Fluglärm, Gesundheitsschäden, sinkende Immobilienpreise) dringend notwendig.

Swiss-Chef Thomas Klühr hat schon mehrfach ausgesagt, dass nur noch fünf Langstrecken-Destinationen ab Zürich rentabel betrieben werden könnten, wenn man nur auf Schweizer Fluggäste und deren Bedürfnisse abstellen würde. Dies bedeutet, dass alle anderen Direktverbindungen ab Zürich auf Umsteigepassagiere aus dem Ausland angewiesen sind.

Adolf Spörri, Präsident der Stiftung gegen Fluglärm, hält eine Reduktion des heutigen Angebots für Umsteiger und Ferienflieger ab Zürich für unbedingt notwendig, um den Interessen von 300 000 Menschen zu entsprechen, die heute unter den extremen Expansionsgelüsten des deutschen Lufthansa-Konzerns und des Zürcher Flughafens leiden. „Die Lufthansa nutzt Zürich als zusätzlichen HUB und zockt gleichzeitig die Schweizer bei den Flugpreisen ab. Schweizer bezahlen fast 50% mehr für ihre Flüge mit Swiss, während die Lufthansa für dieselben Flüge ab Deutschland via Zürich deutlich billiger anbietet. Transferpassagiere in Zürich bringen der Schweiz keinen volkswirtschaftlichen Nutzen, belasten aber die Anwohner und die Umwelt übermässig“, so Stifungspräsident Spörri.

Profiteure des Angebots an Langstreckenflügen ab Zürich sind insbesondere die Flugpassagiere aus Baden-Württemberg. Das Land Baden-Württemberg, das grösser und bevölkerungsreicher ist als die Schweiz, verfügt über keinen eigenen internationalen Flughafen und hat auch nicht die Absicht, den bestehenden Flughafen in Stuttgart auszubauen und die damit verbundenen Lasten selbst zu tragen, weil ja Zürich zur Verfügung steht. Unbeachtet war bisher auch die Tatsache, dass die Gäste aus dem Süddeutschen Raum für die Fahrt auf den Autobahnen 50 und 51 nach Zürich-Kloten keine Vignette benötigen, wodurch die Anreise nochmals günstiger wird.

Auch die von der Swiss in Aussicht gestellte Einstellung der Flugverbindung zwischen Zürich und Agno im Tessin zeigt deutlich auf, dass der Deutsche Lufthansa-Konzern nicht die Interessen der Schweiz und ihrer Bevölkerung im Sinne hat, sondern alleine seine eigene Erfolgsrechnung. Die Swiss ist zum Goldesel der Lufthansa geworden, weil sie dem unter der Billigkonkurrenz leidenden deutschen Luftfahrtkonzern die höchsten Gewinne einbringt. Die Arbeitnehmenden in der Schweiz sind dem Konzern egal. Bekanntlich ist die Swiss neulich sogar dazu übergegangen, auch Crews und Mahlzeiten aus Deutschland nach Zürich zu fliegen und auf Swiss-Flügen einzusetzen. Solches Gebaren kann nicht im Interesse der Schweiz liegen. Anzumerken ist, dass die Stiftung Kurzstreckenflügen aus umwelttechnischen Überlegungen generell kritisch gegenübersteht.

Die Stiftung gegen Fluglärm verlangt vom Flughafen und der Swiss vorbehaltslose Offenlegung der Anzahl der Lokal- und Transferpassagiere pro Flug und über die Herkunft und Zieldestination der transportierten Fracht. Aufgrund der so erhaltenen Erkenntnisse muss von den Entscheidungsträgern im Bund und im Kanton über Art und Weise der Tragung von Umwelt-, Gesundheits- und Soziallasten entschieden werden.

Adolf Spörri: „Es ist auf keinen Fall angebracht, die Zahl der Destinationen ohne detaillierten Bedarfsnachweis zu erweitern. Auch sind die jetzigen zeitlichen Schranken im Zürcher Flugplan genau einzuhalten.“ Bisher, bediene man sich seitens des Flughafens Zürich jeder denkbaren Ausrede, um die institutionalisierten fast täglichen Überschreitung der nächtlichen Betriebszeit im Nachhinein zu begründen. Diese Praxis müsse nun ein Ende finden.

Flughafen Zürich ist Nr. 3 im Lufthansa-Netz

Der Flughafen Zürich ist aufgrund seiner Leistungsfähigkeit zum drittwichtigsten Flughafen des deutschen LufthansaKonzerns aufgestiegen.

Dies kann jüngsten Stellungnahmen von Carsten Spohr, CEO, und anderer massgeblicher Konzernvertreter entnommen
werden. Zürich ist damit nach Frankfurt und München, aber vor Wien, zum einem der wichtigsten Konzern-Flughäfen aufgestiegen. Kloten ist, unter Duldung der Zürcher und Berner
Politiker, zu einem Heimatflughafen der Lufthansa geworden. Über 70% aller Flugbewegungen in Kloten sind solcher deutscher Fluggesellschaften, insbesondere der
Swiss.
Wie die Stiftung gegen Fluglärm ermittelt hat, sollen dennoch die auf Betreiben von
Baden-Württemberg gegen die Schweiz verfügten Anflug- und Überflugrestriktionen
unter allen Umständen aufrechterhalten bleiben. Baden-Württemberg ist das wirtschaftlich stärkste Bundesland Deutschlands. Die dort ansässigen Konzerne bedürfen
eines internationalen Flughafens und bedienen sich dazu des Flughafens Kloten in der
Schweiz, weil der Flughafen Stuttgart dies nicht bieten kann.
Die Rechtfertigung dieser Haltung sehen die „Schwarzwälder“ in der Ablehnung des
Staatsvertrags, insbesondere durch die Politiker der Zürcher Goldküste. Mit dem Motto
„Wir können dies auch!“ bildete sich im Süden Deutschlands damit ein Widerstandsnest, das seine Leistungsfähigkeit seither bewiesen hat.
Die im Jahr 2008 von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem damaligen Schweizer Bundespräsidenten Pascal Couchepin gemeinsam in Auftrag gege-
Präsident: Adolf Spörri Pressesprecher: Fidel Stöhlker
bene Lärmstudie, die seit 2009 vorliegt und in der nachgewiesen wird, dass in Deutschland im Vergleich zur Schweiz nur sehr wenig Fluglärm anfällt, wird von Deutschland
seither ignoriert.
Die bevorstehenden Wahlen in Deutschland und in der Schweiz haben zur Folge, dass
die Gesprächsblockade zwischen beiden Ländern einstweilen bestehen bleibt. Die
Problematik wird im Wahlkampf in der Schweiz zu thematisieren sein und aufzeigen,
welche Politiker und Politikerinnen sich für ihre eigene Bevölkerung einsetzen und welche nicht.
Adolf Spörri, Präsident der Stiftung gegen Fluglärm, sagt: „In der Vergangenheit wurden Fehler gemacht. Heute liegen die Fakten jedoch anders. Die Politik muss die Sache dementsprechend neu verhandeln und regeln.“

Stiftung gegen Fluglärm unterstützt Schülerproteste

Die Stiftung gegen Fluglärm in Zürich unterstützt die für den kommenden Freitag vorgesehenen Demonstrationen der Schüler.

Adolf Spörri, Präsident der Stiftung, sagt: „Endlich wacht unsere Jugend auf und lernt, für ihre Zukunft zu kämpfen.“ Spörri erinnert daran, dass es die Erwachsenen sind, die seit 14 Jahren gegen den zunehmenden Fluglärm, Umwelt- und Gesundheitsschäden gekämpft haben. „Nun haben die Jugendlichen begriffen, dass es auch um ihre Zukunft geht“, sagt er.

Mehr Bahn-, weniger Flugreisen Zürich,

Wichtige Reiseziele für Geschäftsleute und Private liegen nur 4 – 5 Stunden per Bahn vom Flughafen Zürich entfernt. Wer nach Mailand, Paris, München oder Frankfurt reisen will, sollte auf Flugreisen verzichten und mit der Bahn reisen. Siehe dazu die Karte; sie beruht auf Fahrplan-Angaben der SBB.

Deshalb fordert die Zürcher Stiftung gegen Fluglärm im Nah- und Mittelstreckenverkehr ein Umsteigen vom Flugzeug auf die Bahn. Adolf Spörri, Präsident der Stiftung gegen Fluglärm, sagt: „Damit verhalten wir uns ökologisch und entlasten die Schweizer Bevölkerung von unnötigem Fluglärm.“ Dazu ein Beispiel: Die Lufthansa-Tochter Swiss fliegt täglich fünf Mal die Strecke Stuttgart – Zürich und zurück. Der erste Kurs startet in Stuttgart jeweils um 6 Uhr morgens und muss wegen der deutschen Luftraumsperre einen Umweg von über 70 Kilometern bis in die Gegend von Rapperswil fliegen, um dann über dicht besiedeltes Gebiet Kloten anzufliegen und dort zu landen.

Dadurch verlängert sich die Flugzeit und auch der Kerosinverbrauch und CO2-Ausstoss sind entsprechend erhöht. Der letzte Kurs startet jeweils am Abend um 22.40 Uhr in Zürich zurück nach Stuttgart. Auch dieser Flug kann wegen der Sperre nicht auf der direkten Route erfolgen und ist darüber hinaus volkswirtschaftlich für die Schweiz ohne jeglichen Nutzen, weil er nur die späte Rückkehr von in Deutschland lebenden Passagieren, darunter viele aus Berlin über Zürich nach Stuttgart rückkehrende Politiker, ermöglicht.
Solche Flugverbindungen schaden den Anwohnern rund um den Flughafen Zürich und braucht es nicht.